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Tod eines Hundes: Trauer um ein geliebtes Haustier
Die Rolle des Hundes in der Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nachhaltig verändert. Aus dem einstigen Nutztier, das Haus und Hof bewacht hat, ist mittlerweile ein Familienmitglied und wichtiger Sozialpartner geworden. Stirbt der geliebte Hund, kann dies bei vielen Menschen eine vergleichbare Trauer wie beim Verlust eines Menschen zur Folge haben. Je enger die Mensch-Hund-Bindung war, desto ausgeprägter ist die Form der Trauer.
In mehreren Studien wurde die Rolle des Hundes in der heutigen Gesellschaft umfassend betrachtet. Der ehemalige Hüter des Hauses hat zunächst vor allem in Familien einen immer höheren Stellenwert genossen. Der Begleiter und Spielpartner für Kinder ist noch immer ein geschätztes Familienmitglied, dem sehr viel Liebe entgegengebracht wird. Allerdings haben neue Untersuchungen ergeben, dass der Anteil von kinderlosen Hundebesitzern auf 60 Prozent gestiegen ist. In unserer sehr schnelllebigen Gesellschaft hat sich bei vielen Haltern eine sehr enge Mensch-Hund-Bindung entwickelt. Für viele ist der geliebte Vierbeiner zum wichtigsten Sozialpartner geworden, der sogar lebensbestimmend sein kann.
Tod eines Hundes mit tiefer Trauer verbunden
Da die Lebenszeit eines Hundes sich durchschnittlich auf zehn bis 15 Jahre beziffern lässt, müssen Halter davon ausgehen, dass man die Tiere auf jeden Fall überleben wird. Durch die enge Bindung an den Hund und die Dauer des Zusammenlebens, fällt die Trauer dementsprechend deutlich größer und intensiver aus. Symptome wie Niedergeschlagenheit, Sorgen, Schlafprobleme, das Gefühl der inneren Leere oder gestörtes Essverhalten können die Folgen sein, die selbstverständlich auch dem Umfeld nicht verborgen bleiben.
Die Aussage „Es ist doch nur ein Tier“ ist in diesem Zusammenhang wenig hilfreich und ermöglicht keinesfalls, die Trauer besser zu verarbeiten. Die gesellschaftliche Akzeptanz fehlt oftmals, dabei können Unterstützung und Verständnis bei der Bewältigung zuträglich sein. Insbesondere Kinder verbinden mit dem Tod ein Versagen im eigenen Verantwortungsbereich und trauern intensiv und lange.
Die verschiedenen Trauerphasen
Als Dr. Elisabeth Kübler-Ross und David Kressler im Jahr 1969 die fünf Trauerphasen entwickelt haben, lag der Fokus natürlich auf dem Verlust eines geliebten Menschen. Später hat man in der Wissenschaft noch zwei weitere Phasen angefügt. Grundsätzlich sind diese Phasen auch auf die Trauer um einen Hund zu übertragen.
Phase 1: Schock
Der Schock ist nach dem Tod eines Hundes eine Schutzfunktion, um nicht von Deinen Gefühlen überwältigt zu werden. Die Fassungslosigkeit und der fehlende Glaube an den Tod des Hundes dient als emotionaler Puffer zum Verlust.
Phase 2: Verleugnung
Diese Phase ist dem Schockzustand sehr ähnlich. Mit der Verleugnung des Todes schützt Du Dich vor den schmerzhaften Verlustgefühlen. Die Verleugnungsphase wird zunehmend schwächer, weil sich die Gefühle nun deutlich besser verarbeiten lassen. Der Eindruck von Emotionslosigkeit ist nur oberflächlich und wiederum als Schutzfunktion zu betrachten.
Phase 3: Wut
Wut ist auf den ersten Blick bei der Trauer eher unangebracht und für das Umfeld nicht nachvollziehbar, dennoch solltest Du sie unbedingt zulassen. Sie kann sich gegen Dich selbst richten, gegen Freunde oder gar den verstorbenen Hund.
Phase 4: Verhandeln
Mit der Trauer sind auch Schuldgefühle verbunden. Du wirst in den Zustand vor dem Tod Deines geliebten Vierbeiners versetzt und versuchst, Szenarien durchzuspielen, die sein Ableben hätten verhindern können.
Phase 5: Niedergeschlagenheit/Depression
In dieser Phase erfasst die Trauer den gesamten Gefühlsumfang. Der Tod des Hundes wird nun real und tiefe Traurigkeit bestimmt an diesen Tagen Dein Leben.
Phase 6: Testen
Natürlich musst Du auch nach dem Tod den Blick wieder nach vorn richten. Ohne den geliebten Vierbeiner nimmt Dein Leben einen anderen Rhythmus an, Tagesabläufe ändern sich und neue Wege werden beschritten.
Phase 7: Akzeptanz
Mit der Akzeptanz geht nicht automatisch ein Gefühl der Erleichterung einher. Vielmehr bist Du Dir dem Tod Deines Hundes nun bewusst und weißt, dass Dein Leben fortan ohne ihn weitergehen musst.
Die Trauer um einen Hund führt bei vielen Menschen dazu, dass es immer wieder zu Falschwahrnehmungen kommt. Geräusche und Berührungen, die eng mit dem Hund verbunden waren, werden wahrgenommen. Das Gehirn möchte den Abschied vom Hund nicht akzeptieren. Diese “Reunion-Theory” (Theorie der Wiedervereinigung) fällt gerade bei Personen besonders stark aus, die eine sehr intensive Mensch-Hund-Bindung gehabt haben. Diese Phase kann unterschiedlich lange anhalten und in manchen Fällen wäre ärztliche Unterstützung zur Trauerverarbeitung ratsam.
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