Übergewicht beim Hund, was tun?

Übergewicht plagt nicht nur uns Menschen. Auch unsere Vierbeiner tragen oft deutlich mehr Kilos mit sich herum, als gut für sie wäre. Jeder dritte Hund leidet an Übergewicht. Aber woher kommt eigentlich Übergewicht, woran erkennt man es und wie setzt man einen Hund auf Diät?

Wie beim Menschen ist Übergewicht bei Hunden die Folge zu vieler Kalorien. Nimmt der Körper mehr Kalorien auf als er verbrauchen kann, lagert er den Überschuss als Fettpolster unter der Haut ein. Oft wird schon im Welpenalter der Weg hierfür geebnet. Eine zu reichhaltige Fütterung, also zu viel oder falsches Futter, lässt den Körper mehr Fettzellen bilden. Die Anzahl dieser Fettzellen ändert sich später nicht mehr. Je mehr Fettzellen im Körper vorhanden sind, desto größer ist auch das Risiko für Übergewicht. 

Auch im Erwachsenenalter schadet eine fehlerhafte Ernährung: Hochleistungsfutter für einen alten bzw. faulen Hund, übermäßige Gabe von Leckerlies, zu viele Snacks zwischendurch oder die Fütterung vom Tisch sind meist Gift für die Linie. Ein weiterer Faktor ist die Bewegung: Zu wenig Bewegung kann eine Ursache von Dickleibigkeit sein, oder aber die Folge. 

Ein Teufelskreis, denn Bewegung ist wie beim Menschen die Voraussetzung dafür, dass überschüssige Kalorien verbrannt werden. Neben diesen klassischen Ursachen kann auch die Kastration eine Gewichtszunahme begünstigen. Ohne die Geschlechtshormone, die Appetit und Stoffwechsel regulieren, fehlt die Balance zwischen Futteraufnahme und Energiebedarf. Heißhunger bei gleichzeitiger Bewegungsunlust ist oft die Folge und lässt die Kilos schnell anwachsen. In einigen wenigen Fällen können auch Krankheiten wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion oder Morbus Cushing Grund für die Fettpolster sein.

Video: Übergewicht bei Hunden: Was tun?

Darum schadet Übergewicht

Eins ist klar: zu viele Kilos auf den Rippen schaden der Gesundheit. Und zwar völlig egal, wie groß oder alt ein Hund ist, ob er ein Rassehund oder Mischling ist. Übergewicht ist auch beim Hund kein Schönheitsfehler, sondern sollte äußerst ernst genommen werden, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Denn zu viel Fett stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar: Diabetes und Lebererkrankungen sowie Störungen der Magen-Darm-Funktion sind keine Seltenheit. Ebenso häufig kommt es zu Herz-/ Kreislaufbeschwerden wie Herzinsuffizienz oder Bluthochdruck. 

Gleichzeitig schränken die Fettpolster das Atemvolumen ein. Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot sind dann die Folge, denn bei mehr Gewicht steigt der Sauerstoffbedarf. Gelenkprobleme lassen meist auch nicht lange auf sich warten. Insgesamt sinkt die körperliche Aktivität wodurch der Organismus träge wird, das schwächt das Immunsystem und erhöht das Infektionsrisiko. Die Lebenserwartung sinkt um bis zu zwei Jahre. Betroffene Hunde vertragen Hitze nicht mehr so gut, denn das Fett wirkt wie eine Wärmeisolierung. 

Bei Zuchthündinnen erhöht sich außerdem die Gefahr von Komplikationen bei Trächtigkeit und Geburt. Bei jungen Hunden können zu viel Kalorien zu einem zu schnellen Wachstum führen. Skeletterkrankungen wie Hüftgelenksdysplasie, Wachstumsstörungen und Knorpelschäden sind oft die Folge und beeinträchtigen das Tier ein Leben lang.

Regelmäßige Gewichtskontrolle

Oft tragen Hunde ihre überflüssigen Pfunde jahrelang mit sich herum. Dabei ist Übergewicht gar nicht schwer zu erkennen. Ein guter Anhaltspunkt sind die Rippen: legen Sie die flache Hand auf den Rippenbogen und streichen Sie über den Brustkorb. Nun sollten Sie die Rippen leicht unter ihren Fingern spüren ohne mit diesen „suchen“ zu müssen. Auch am Ansatz der Rute sollten Sie die Knochen unter Haut, (Fett) und Fell spüren können. Neben der Tastkontrolle empfiehlt sich auch regelmäßiges Wiegen. Bei kleinen und mittelgroßen Hunden können Sie dazu einfach die Personenwaage benutzen. 

Passt Ihr Vierbeiner nicht darauf oder bleibt er nicht ruhig stehen, wiegen Sie zunächst sich selbst. Nehmen Sie Ihr Tier nun auf den Arm und wiegen Sie sich gemeinsam. Ziehen Sie Ihr eigenes Gewicht ab und schon wissen Sie genau, wie viel Ihr Hund wiegt. Für große Hunde hat der Tierarzt eine geeignete Waage. Je nach Rasse gibt es ein ungefähres Idealgewicht, an dem man sich orientieren kann. Allerdings variiert der Kalorienbedarf je nach Aktivität und Stoffwechsel. Eine genaue Einschätzung zum Idealgewicht und zur benötigten Futtermenge kann letztendlich nur der Tierarzt geben.

Sagen Sie den Kilos den Kampf an

Egal ob jung oder alt, Kilos schaden. Auch bei Hunden. Deshalb ist es nie zu spät, Hunde auf Diät zu setzen, wenn sie zu dick sind. Im Gegenteil: jeder Hundebesitzer hat die Verantwortung, sein Tier bei bestmöglicher Gesundheit zu halten. Egal ob zur Vorsorge oder als Therapie: der Schlüssel für eine gute Figur ist körperliche Aktivität in Verbindung mit einer bewussten Fütterung. Dabei gilt wie beim Menschen: radikale Schnelldiäten schaden nur der Gesundheit und haben meist keinen dauerhaften Effekt. Stattdessen müssen Ernährung und Bewegung so angepasst werden, dass diese langfristig beibehalten werden können. In leichten Fällen genügt es oft schon, Futter zu reduzieren bzw. genau abzumessen, auf Leckerlies und Zwischenmahlzeiten zu verzichten und die Spaziergänge auszudehnen. 

In schwereren Fällen kann der Umstieg auf kalorienreduziertes Futter notwendig sein. Doch Vorsicht: Wenn all das nichts hilft, bleibt nur der Besuch beim Tierarzt, der das Tier dann unter Aufsicht auf Diät setzt. Er berät auch bei der Wahl des passenden Futters, denn gerade bei einer Diät kann es zu Mangelerscheinungen kommen, wenn wichtige Nährstoffe im Futter fehlen. Am wichtigsten ist es jedoch schlicht, „hart“ zu bleiben, auch wenn Ihr Liebling Sie mit noch so hungrigen Hundeaugen ansieht. Meist dauert es dafür nicht lange, bis sich die ersten sichtbaren Erfolge einstellen.

Richtig füttern

Damit der Hundekörper Fett verbrennen und Muskeln aufbauen kann, ist ein hochwertiges, kalorienarmes Hundefutter wichtig. Nährstoffe wie Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe, Kalzium, Magnesium, Taurin und Phosphor müssen in ausreichender Menge enthalten sein. Der Rohfasergehalt sollte dabei möglichst hoch und der Fettgehalt möglichst niedrig sein. Bei Hunden mit Nierenschäden hingegen dürfen Eiweiß, Phosphor und Salz nur in geringen Mengen im Futter enthalten sein. Auch hier kann der Tierarzt helfen, das Diätfutter exakt abzustimmen. Und wie sieht es mit Leckerlies aus? Viele Hundebesitzer fürchten, dass sie ihrem Liebling nie wieder kleine Belohnungen geben dürfen. 

Grundsätzlich gilt, dass Zwischensnacks meist kleine Kalorienbomben sind. Dennoch können hin und wieder Leckerlies gefüttert werden, wenn das Hauptfutter entsprechend reduziert wird. Allerdings sollten diese Bonbons eine Ausnahme sein, denn gesunde und ausgewogene Hauptmahlzeiten sind neben viel Bewegung definitiv das beste Rezept, damit Ihr Liebling langfristig seine schlanke Linie zurückbekommt.

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